Winterfahrradtour 

Der Priester erwiderte ihnen: Geht getrost! Die Reise, auf der ihr begriffen seid, ist Jahwe genehm!

— Richter, 18:6

 

Das Gebot der Stunde heißt weiterhin: Abstand. Das schmerzt, das nervt und das hemmt. Und doch müssen wir das Beste daraus machen. Und da schwere Zeiten immer besser gemeinsam durchstanden werden können, ist das hier ein weiterer Versuch, um alleine Gemeinschaft in der KSG zu leben:

Wir laden euch ein, euch eure Fahrräder zu schnappen (dick einpacken ist im Winter wichtig!) und eine kleine Tour durch die Stadt zu machen. Wir haben kleine und große, hier und da versteckte und auch ganz bekannte und in neuem Lichte dastehende Orte gesammelt. Einige aus der KSG haben zu Orten Geschichte/n herausgeschrieben oder erzählen euch, warum der jeweilige Ort so bedeutsam ist und warum es sich lohnt ihn kennenzulernen. Und zu (oder besser gesagt an) jedem Ort gibt es noch einen kleinen Gebetsimpuls zum Anhören, den Sr. Christa uns vorbereitet hat (whop whop).

Die daraus entstandene Route könnt ihr hier unten einsehen und euch dann von Station zu Station klicken, während ihr von Station zu Station fahrt. Spitze, oder?

Ihr braucht dazu:

(zwingend)

  1. 1 Fahrrad (Drei- und Lastenräder sind auch ok. Einräder, schwierig).
  2. Smartphone
  3. Kopfhörer (so halb zwingend, aber einen andächtigen Impuls über die Smartphone-Lautsprecher zu hören kann mitunter räudig sein).
  4. Warme Klamotten.

(fakultativ)

  1. Regenklamotten, je nach Wetter.
  2. 1 Thermoskanne Glühwein, je nach Kälte und Durst (ist schließlich Winter und getreu dem Motto der Bar: Stay hydrated).
    alternativ
  3. 1 Thermoskanne Tee.
    oder alternativ
  4. 1 Thermoskanne Kakao.
  5. Einen Becher (für Punkt 6, 7 oder 8).
  6. Winterliche Snacks, wie z.B. Spekulatius (sommerlich ist aber auch ok, wie z.B. Eis. Wer weiß, ihr seid völlig frei. Nur Kälte mit bedenken, s.o.).

Wenn ihr das alles habt, schnappt ihr euch am besten noch euren ganzen Haushalt oder (falls ihr alleine wohnt) ladet eure Freunde ein, die Tour auch zu fahren, damit ihr euch im Anschluss bei einer schönen Tasse Punkt 6, 7 oder 8 zuhause über z.B. unseren Discordserver darüber austauschen könnt. Und schon heißt es: Ab geht die Post! Lernt die Stadt vielleicht ganz neu kennen und „immer genuch Öl aufe Kette, wa“.

Gute Fahrt euch allen!

 


 

Begrüßung von Schwester Christa:

 

Hallo, herzlich willkommen!
An jedem der folgenden Orte lade ich dich auch zu einem kurzen geistlichen Impuls ein. In Zeiten von Corona, in der Jahreszeit, wo es immer dunkler wird, und am Beginn der Adventzeit habe ich die folgenden Impulse unter das Thema HOFFNUNG gestellt.
Such dir bei jeder Station ein stilles Plätzchen, um die Worte in Ruhe auf dich wirken zu lassen und nimm sie, wenn du willst, in Gedanken mit auf den Weg bis zur nächsten Station.
Gute Fahrt!
Sr. Christa

 


 

Station 1 – Südfriedhof & Völki

Wenn mir (Anna-Sophie) die Uni, das Treiben und die Menschen in der Stadt zu viel werden, dann spaziere ich gerne über den Südfriedhof – mein Ort zum „rauskommen“ in der Stadt.
Das mag erst einmal seltsam klingen, doch die Fläche ist so groß und bewaldet, dass jegliche städtische Geräuschkulisse verklingt.
Die Anlage hat unzählige Wege (wortwörtlich zum Verlaufen), Bänke, Pavillons, einen Teich und ein Krematorium mit Trauerhallen, welches aber vielmehr einem Schloss ähnelt.
Für mich ist der Südfriedhof ein sehr schöner Ort. Natürlich kommt man wie auf jedem Friedhof mit dem Thema „Tod“ in Kontakt, aber nicht auf eine unangenehme oder aufdringliche Art und Weise. Vielmehr ist es ein Ort um mit sich selbst, dem Spazierpartner oder der Natur in Kontakt zu kommen.

Also einfach mal den Ausflug wagen, auf eine Bank setzen und die Vögel, Eichhörnchen, Hasen und mit etwas Glück Rehe beobachten und wie im Disneyfilm fühlen.

 

 


 

Station 2 – Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR

Ein weiterer Ort, für den es Worte zu finden keine leichte Aufgabe darstellt. Nichtsdestotrotz soll auch dieser Ort auf der Tour nicht fehlen, da auch dieser Teil der Geschichte Leipzigs nicht vergessen und an ihn erinnert gehört.

Für einige Hintergrundinformationen zu Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR in Leipzig sei noch auf Folgendes hingewiesen:

http://www.runde-ecke-leipzig.de/index.php?id=72

https://www.mdr.de/zeitreise/ddr/zentrale-hinrichtungsstaette-ddr-leipzig100.html

http://www.runde-ecke-leipzig.de/fileadmin/user_upload/web_hinricht.pdf

 

 


 

Station 3 – Fockeberg

Bergsicht tut gut. Einmal kurz aus den schwierigen Situationen des Alltags auszusteigen und den Blick aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen und kurz Luft zu holen, wenn es mal schwierig wird, das kann wahre Wunder bewirken.

Wie gut, dass es mitten in Leipzig einen kleinen Berg gibt, auf dem man genau das im wahrsten Sinne des Wortes einmal tun kann. Und eine fantastische Aussicht gibt es gratis dazu. Der Aufstieg ist auch gar nicht so beschwerlich, da Berg hier auch nicht unbedingt = Berg ist. Mehr ein Hügel im sonst so flachen Leipzig. Also lasst euch da nicht abschrecken, in 10 Minuten seid ihr hochgekrakselt. Mit dem Rad und strammen Waden, tippen wir auf 5 Minuten.

 

 


 

Station 4 – Könneritzbrücke

Die aus der Anfangszeit der Industrialisierung stammende Könneritzbrücke verbindet die Stadtteile Schleußig und Plagwitz. Sie überspannt die Weiße Elster, die in ihrem Flussverlauf in den Karl-Heine-Kanal mündet. Am unteren Ufer finden sich einige Lokale (unter anderem Was Cost das, der Name ist Programm!), in denen man wunderbar laue Sommerabende verbringen kann, mit einem direkten Blick auf die schön beleuchtete Brücke. Aber auch tagsüber ist hier einiges los, was nicht zuletzt an der sich um die Ecke befindende Könneritzstraße als Ausgehort liegt. Wer also etwas „Venedigfeeling“ haben möchte, dem sei die Brücke wärmstens empfohlen.

 

 


 

Station 5 – Baumwollspinnerei

Die Baumwollspinnerei in Leipzig zwischen Lindenau und Plagwitz ist ein toller besonderer Ort. Einst (dem Namen nach) wirklich eine große Textilfirma und zwischenzeitlich die größte Baumwollspinnerei Europas, ist sie heute ein Ort für Kunst und Kultur geworden.

„from cotton to culture“

Das Schöne an diesem Ort ist für mich, dass man eine völlig neue und zweigeteilte Welt betritt. Einerseits befindet man sich in diesem wahnsinnig großen Industriekomplex, der allein und für sich trotz des rohen und industriellen Charakters sehr beruhigend und schön wirken kann. Und noch dazu gibt es überall Kunst zu entdecken. Sowohl in den unzähligen Galerien oder Ateliers als auch einfach so zwischendurch: Auf Mauern, in Ecken und kleine Installationen die irgendwo hängen. Satt staunen und suchen kann man sich hier nicht.

Die Baumwollspinnerei beheimatet dabei nicht nur einen riesigen Kunstfachhandels, in dem ihr von Pinseln über Farben und Spraydosen bis hin zu professionellen Rahmen und Leinwänden alles finden könnt. Darüber hinaus ist die Baumwollspinnerei auch für zahllose Kunstschaffende in Leipzig ein Zuhause. Es gibt von Druckwerkstätten über, Bildhauer, Maler, Illustratoren und Galleristen alles dort irgendwo. Und mehrfach im Jahr gibt es zahllose Veranstaltungen in denen ihr Kunst soweit das Auge reicht, entdecken könnt.

https://www.spinnerei.de/aktuell.html

Neben diesem Werbeblock möchte ich (Klaus) euch aber auch einmal einladen, einfach nur das Dortsein zu genießen. Ein wenig umher zu schlendern und zu schauen, was ihr so findet. Was euch inspiriert und was euch fasziniert. Den Ort in seiner urbanen „Kunstigkeit“ zu genießen und kurz inne zu halten in einer kleinen anderen Welt.

 

 


 

Station 6 – Jahrtausendfeld / Karl-Heine-Straße

23000m² Freiheit. Ein Überrest der Expo 2000, Ein Freiraum für Alle Leipziger. Wiese, Feuerstelle, Treffpunkt zum Biertrinken. Heute Freiheit, damals Zwangsarbeit. Die Rudolf SACK AG (heute Amazone BBG) baute auf diesem Gelände Landmaschienen, nach der Machergreifung der Nazis wurden dort Kriegsmaschinen gebaut. Viele Zwangsarbeiter arbeiteten in Fabrikhallen auf dem jetzigen Jahrtausendfeld unter lebensunwürdigen Umständen.

Heute steht dort ein Denkmal: Der Sack’che Pflug. (Leider steht auf dem Denkmal, nichts zum Thema Zwangsarbeit und als Nichtwissender erkennt man bloß das Denkmal an Herrn Sack und erfährt nichts zu Geschichte dieses Ortes).

Vielleicht wird die Fläche bald bebaut werden, die Stadt überlegt schon länger, dort ein Schulzentrum zu bauen – dies liegt jedoch zurzeit auf Eis.

Noch was anderes zum Herrn Sack (besonders spannend für Juristen): Den 5. und 6. Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) in Leipzig findet man in Plagwitz auf der Karl-Heine-Straße in der ehemaligen Villa Sack. Erst Sack, dann die Nazis (GESTAPO), später die SED, dann ein Strafsenat – was ein komischer Wechsel von Leuten die dieses historische Gebäude nutzen.

Gerne erkläre ich (Kilian) auch noch mehr. Auch bei einer Veranstaltung.

http://feld.cr-media-lounge.de/index.html

https://www.bundesgerichtshof.de/DE/DasGericht/GebaudeUndKunst/VillaSackLeipzig/villaSackLeipzig_node.html

 

 


 

Station 7 – Palmengartenwehr

Das Palmengartenwehr ist ein super Ort, um kurz mal rauszukommen und abzuschalten. Rund um diese viel zu schöne Brücke gibt es Gelegenheiten sich mal kurz vom Unialltag rauszunehmen und kurz durch zu schnaufen. Und es ist auch schnell erreichbar.

Auf der einen Seite habt ihr mit und hinter dem Palmengarten eine kleine Parkanlage und könnt von da aus nach Plagwitz spucken. Karl-Heine-Straße, beste. In der Mitte habt ihr das Wasser der Elster im Elsterbecken und auf der anderen Seite, hinter den Sportanlagen der Uni gibt es die kleine Café-Bude ZierlichManierlich. Ein kleiner und feiner Autoanhänger, aus dem heraus super Kaffee, Bier und Cidre verkauft wird, wenn im Sommer die alles richtig schön dort am Wasser ist. Und die haben fast ne 5 Sterne Bewertung, also mal hin da lohnt sich! Und sei es nur, um über die Elster zu blicken und kurz durchzuschnaufen.

http://www.zierlichmanierlich.de

 

 


 

Station 8 – Wackelturm

Im Nordwesten der Stadt Leipzig erstreckt sich das Rosental, eine parkähnliche Anlage des Leipziger Auenwaldes. Wenn man stadtauswärts und linksseitig die Waldstraße in den Wald verlässt und diesen durchquert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, auf einen steilen Hügel zu treffen. Dabei handelt es sich um einen zwischen 1887 und 1896 aufgeschütteten Berg aus Haushaltsabfällen. Bereits 1895 wurde der Hügel begrünt und auf seinem Gipfel ein Aussichtsturm errichtet. Dieser Turm hatte Bestand bis zum 4. Dezember 1943, wo er infolge der schweren Bombenangriffe auf Leipzig vollständig zerstört wurde. Der sich heute auf dem Gipfel erhebende Turm aus einer Stahlkonstruktion stammt aus dem Jahr 1975. Auf seiner Aussichtsplattform hat man einen guten Blick auf die nördliche Innenstadt. Da der Turm insbesondere bei einem hohen Besucheraufkommen und starkem Wind stark schwankt, haben ihn die Leipziger „Wackelturm“ getauft.

Seit jeher wollen Menschen hoch hinaus und wähnen sich vielleicht auch Gott näher. Davon berichtet uns bereits die Bibel an mehreren Stellen. Ganz unabhängig davon, ob wir Menschen gläubig sind oder nicht, suchen wir doch die Höhe für den guten Überblick. Wir steigen auf den Turm und halten einen Moment inne, schauen uns um. So wie Du jetzt auf den Turm gestiegen bist und den Moment genießt, ist es doch oft auch im Leben wichtig, das hergebrachte Niveau zu verlassen, um sich einen Überblick über sein Leben, seine Situation zu verschaffen. Dir jetzt diesen Augenblick zu nehmen und innezuhalten, dazu möchte ich (Gerhard) Dich ermuntern.

 

 


 

Station 9 – Die alte Propsteikirche

Nachdem die ursprüngliche Propsteikirche im Zweiten Weltkrieg beim Bombenangriff am 03.12.1943 auf Leipzig zerstört worden war, durfte die Propsteigemeinde ihr Gemeindeleben in verschiedenen anderen Kirchen in Leipzig gestalten, u.a. der Thomaskirche, der Nikolaikirche und der 1968 vom DDR-Regime gesprengten Universitätskirche St. Pauli.

In den 1970er Jahren kam die Idee eines Neubaus der Kirche auf. Zwar erhielt man einen Bauplatz zugewiesen. Dieser befand sich aber weit außerhalb des Stadtzentrums (und des Standorts der im Krieg zerstörten Kirche). Darüber hinaus gab es weitere Bedingungen: So mussten das äußere Erscheinungsbild des Baus unsakral erscheinen und die Kosten des Baus in D-Mark beglichen werden. Dies diente vor allem der Devisenbeschaffung und bewirkte effektiv eine erhebliche Verteuerung des Baus. Mithilfe des Bonifatiuswerks und Spenden westdeutscher Gemeinden gelang es jedoch, dieses Geld aufzubringen. Im Jahr 1982 wurde die Kirche eingeweiht.

Bereits kurz danach zeigten sich aber erhebliche Baumängel. Es stellte sich heraus, dass es unter dem Gebäude unterirdische Wasserströmung gab, welche das Fundament schädigten und regelmäßig Wasser eindringen ließen. Deswegen wurde 2009 mit dem Bau der jetzigen Propsteikirche in der Nonnenmühlgasse begonnen.

Die alte Propsteikirche wurde 2015 profaniert und 2018 größtenteils abgerissen. Nur der denkmalgeschützte Kirchturm ist noch übrig. Er gibt einen letzten Eindruck von der dezenten Betonarchitektur des Kirchenbaus.

Der zurückhaltenden Innenarchitektur, die häufig Gegenstand von kontroversen Gesprächen war, konnte ich tatsächlich immer etwas Sakrales abgewinnen. Die meisten Kirchen in Deutschland sind mehrere hunderte Jahre alt und wirken wie begehbare Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Diese Kirchen sind auch wirklich schön und immer eine Reise wert. Wie lebendig und aktuell der christliche Glaube ist, zeigt sich für mich aber häufig darin, wie wir Gott in allen Dingen finden können, im Alltag, in (scheinbar) „unchristlichen“/weltlichen Beziehungen und Gebäuden, in zunächst profan scheinenden Objekten. Ein Beispiel: die Ikonographien zeigten nicht etwa den Kreuzweg Jesu, der in Jerusalem von römischen Soldaten gefoltert und gekreuzigt wurde, während Menschen in antiker Kleidung umstehen, sondern verlagert dieses Geschehen nach Lateinamerika in die 1970er oder 1980er Jahre. Die Römer sind eine namenlose Junta oder Soldateska, die umstehenden Menschen leben im Armenviertel einer Großstadt.

Ich (Felix) verbinde mit der alten Propsteikirche viele Erinnerungen. Ich hatte dort meine Erstkommunion, nahm dort an der RKW teil, hatte dort Schulprojekte, u. a. die Gestaltung eines Kreuzweges und einer kleinen Messe, und wurde dort gefirmt. Auch einige Gottesdienste, die dort stattfanden, sind mir noch gut in Erinnerung, z. B. die immer gut besuchten Osternächten, an denen das Kammerorchester zeitlose Stücke von Bach, Händel u. a. spielte.

Vielleicht kann das ja gerade als Anregung dazu dienen, sich der Vergänglichkeit alles Irdischen, auch eines Kirchengebäudes und auch unserer eigenen Vergänglichkeit, bewusst zu werden. Das Gebäude, das dort stand und 33 Jahre benutzt wurde, war Zentrum eines regen Gemeindelebens. Wie viele Menschen haben sich dort kennengelernt und tiefe, vielleicht bis heute bestehende, Bande geknüpft? Wie viele Feste wurden dort gefeiert? Wie viele Messen wurden dort gehalten? Wie viele Hochzeiten? Wie viele Trauergottesdienste? Wie viele Taufen?

 


 

Station 10 – Jüdisches Mahnmal

Worte zu finden für einen Ort, der einer solche Geschichte gedenkt, wie dieser, ist unglaublich schwer. Daher laden wir euch ein, inne zu halten und vielleicht ins stille Gebet oder Gedenken zu gehen.

  • Um deinen Trost und dein Erbarmen bitten wir für die unzähligen Menschen, die in den Konzentrationslagern des Dritten Reichs erniedrigt, gefoltert und ermordet worden sind
  • Um Geborgenheit in deiner Hand bitten wir für alle, die sich den Menschrechtsverletzungen im Dritten Reich entgegengestellt haben, und für alle, die heute Widerstand gegen Unrechtssysteme leisten.
  • Um Gehör für deinen Ruf zur Umkehr bitten wir, wo Antisemitismus, Fremdenhass und Ausgrenzung Andersdenkender die Herzen vernebeln und dein Gebot der Menschenliebe verraten.

Für einige Hintergrundinformationen zum Jüdischen Mahnmal sei noch auf Folgendes hingewiesen:

https://www.hgb-leipzig.de/kunstorte/sd_einfuehrung.html

https://www.luhze.de/2020/04/03/stadtgeschichten-das-holocaust-mahnmal/

 

 


 

Station 11 – Passagen

Wenn man an die Leipziger Innenstadt denkt, kommen sicher recht schnell verschiedene Sehenswürdigkeiten in den Sinn: Hauptmarkt mit altem Rathaus, MDR-Turm, Nikolaikirche, Moritzbastei, Thomaskirche, Auerbachs Keller in der Mädlerpassage und so viel mehr. Doch genau mit meinem letztgenannten kommen wir der Sache von schönen Orten in Leipzig doch schon ein Stück näher. Ganz genau: Die Passagen von Leipzig.

„Nur eine kleine Gasse mit Einkaufsmöglichkeiten“ oder „Was soll ich mir darunter vorstellen?“ mag man sich jetzt vielleicht denken, doch tatsächlich gehören die Passagen für mich zu den schönsten Plätzen in Leipzig. Warum gerade die Passagen? Tja, die eine Antwort darauf habe ich (Laurens) nicht, allerdings gleich eine Handvoll Gründe, was mir an den Passagen so gut gefällt.

Tatsächlich sind mir diese Orte recht schnell eingefallen, als ich gefragt wurde, welche Plätze mir in Leipzig besonders gut gefallen und ob ich dazu ein paar Zeilen schreiben kann.

Zum einen sind diese Wege mitunter wunderbare Abkürzungen oder auch mal ein Umweg, der sich sehen lassen kann. Ja, tatsächlich sind viele der Passagen gar nicht so sehr frequentiert (mit Ausnahme vielleicht von der Mädlerpassage, darin ist aber auch der Auerbachs Keller), was eine schöne Sache ist, wenn ich mich mal nicht durch die Menschenmengen der Leipziger Innenstadt drängeln will. Ganz besonders, falls es draußen mal stark regnen sollte. Und tatsächlich haben diese versteckten, bisweilen leicht verschlungenen Wege auch etwas geheimnisvolles, eben weil der Weg durch eine Passage nicht unbedingt immer die erste Wahl ist und vielen Menschen auch ein Stück weit verborgen bleibt. Eben nicht völlig ersichtlich auf den ersten Blick.

Also mitunter ein kleiner, bisweilen geheimnisvoller Schlenker durch die Straßen der Stadt, welcher die Chance bietet, ein Stück weit zur Ruhe zu kommen und die Häuser der Stadt aus einer anderen Perspektive zu sehen, da man unter den Bauwerken auch mal hindurchgehen kann. Klingt nach Umweg? Kann durchaus sein. Aber für so einen Umweg nehme ich mir gerne Zeit.

 

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